„St. Pauli Fair Tours“ fördern nachhaltigen Tourismus auf St. Pauli. Das Viertel ist zwar nur rund 22.000 Einwohner bzw. zwei Quadratkilometer klein, erfreut sich aber großer Popularität und zieht Jahr für Jahr mehr Touristen aus der ganzen Welt an. Diese steigende Popularität spiegelt sich auch in der Zahl der Gästeführer wieder; das Tour-Angebot wird zunehmend unübersichtlich, eine Kontrolle von Qualität und Anwohnerschutz ist inzwischen kaum noch möglich. Denn jeder DARF Führungen anbieten, aber die wenigsten KÖNNEN es… Unsere Guides sind alle ausgebildet und haben mindestens die Tourbegleiterprüfung vor dem Tourismusverband oder sogar die Ausbildung vor dem „Bundesverband der Gästeführer in Deutschland e.V.“ abgeschlossen.

Wir, als Anbieter von Führungen auf St. Pauli, sind uns unserer besonderen Verantwortung gegenüber unserem Stadtteil und den Menschen die (genau wie einige unserer Guides) hier leben und arbeiten, bewusst. Unserer besonderen Verantwortung wollen wir einer freiwilligen Selbstverpflichtung nachkommen – als Vorreiter, in Zusammenarbeit mit dem BID Reeperbahn+ sowie dem Tourismusverband Hamburg.

Unseren Gästen wollen wir St. Pauli zwar hauptsächlich mit seiner spannenden Vielfalt, Vergangenheit und Gegenwart näher bringen, aber auch Spannungen nicht verschweigen, die der Wandel mit sich bringt. Unsere Guides sollen deshalb unseren Gästen St. Pauli nicht nur als liebenswertes Vergnügungsviertel zeigen, sondern auch als lebenswertes Viertel für Anwohner – das nicht nur lebenswert ist, sondern auch bleiben soll. Dafür hatten wir die Idee, uns mit anderen Anbietern in einer Arbeitsgemeinschaft unter dem Label »St. Pauli Fair Tours« und dem Slogan »Viel Fairgnügen« zusammen zu schließen.

Fair bedeutet für uns vor allem, dass wir…

  • in Anlehnung an die UN-Definition für nachhaltigen Tourismus einen Tourismus fördern wollen, der Arbeitsplätze schafft und lokale Initiativen unterstützt.
  • unseren Gästen keine Touren gegen Trink- bzw. Hutgeld anbieten, sondern unseren Guides ein angemessenes Entgelt und als Anbieter Steuern und Abgaben zahlen.
  • uns respektvoll gegenüber den Menschen verhalten, die hier leben und arbeiten.

Wir wollen uns mindestens einmal im Jahr an wechselnden Orten treffen – zum Austausch, zur Weiterbildung und um Herausforderungen zu klären. Auch solche, die wir ggf. untereinander haben. Im Rahmen dieser Treffen wird auch über die Aufnahme weiterer Anbieter in die Arbeitsgemeinschaft abgestimmt. »St. Pauli Fair Tours« soll eine Marke werden, die für fairen Tourismus und ein respektvolles Miteinander auf St. Pauli steht, ganz egal ob es um Führungen im Bildungsbereich oder Unterhaltungssektor geht.

St. Pauli Fair Tours – freiwillige Selbstverpflichtung

Respekt ist traditionell eines der wichtigsten Schlagworte auf St. Pauli. Dieses Schlagwort soll deshalb auch Headline für unsere freiwillige Selbstverpflichtung sein – es geht uns um:

Mehr Respekt für St. Pauli – und vor den Menschen, die auf St. Pauli leben und arbeiten!

Das bedeutet für uns konkret:

  • Reine Anwohnergebiete (z. B. Hein-Köllisch-Platz) sind für große Gruppen tabu, d.h. wir machen dort mit großen Gruppen keinen Halt, um Stationen zu erklären, nutzen dort auch keine Stimmverstärker und nehmen auf die allgemeine Nachtruhe besondere Rücksicht.
  • Unsere Guides und Tourbegleiter achten darauf, mit ihrer Gruppe die Bürgersteige nicht zu blockieren, bzw. Anwohnern den Durchgang zu ermöglichen.
  • Die Burgerking-Seite der Davidstraße ist für unsere Gruppen ab 20 Uhr tabu.
  • Mit großen Gruppen machen wir schon vor 20 Uhr vor den Toren der Herbertstraße keinen Halt, nach 20 Uhr gar keinen, d. h., Erklärungen zur Herbertstraße werden nach 20 Uhr von der gegenüberliegenden Straßenseite aus vorgenommen.
  • Wir achten darauf, dass unsere Guides im Bereich Davidstraße/Herbertstraße/ Albersplatz unsere Gäste auf das ungeschriebene Prostituierten- Fotografierverbot hinweisen sowie auf das ungeschriebene Gesetz, dass Frauen keinen Zugang zur Herbertstraße haben.
  • Sofern wir mit Männern durch die Herbertstraße gehen, nehmen wir in der Herbertstraße keine Erklärungen vor. Nach 20 Uhr (s.o.) ist hier verstärkt darauf zu achten, die Geschäfte nicht zu stören und ggfs. von einem Gang durch die Herbertstraße abzusehen.
  • Wir nehmen Rücksicht auf Guides anderer Anbieter, d. h. wir äußern uns beim Zusammentreffen nicht über Gruppen und Guides anderer Anbieter (es sei denn, dies ist so zwischen beiden Seiten vereinbart worden).
  • Wir bieten unseren Guides Möglichkeiten, sich fortzubilden und kontrollieren die Richtigkeit der Informationen, die unsere Guides an unsere Gäste weitergeben.
  • Wir kennzeichnen unsere Touren bzw. Tourguides oder Tourbegleiter, um eventuelle Probleme und Beschwerden leichter zuordnen und klären zu können.

Mit unserem Zusammenschluss, unserer gemeinsamen Arbeit und der freiwilligen Selbstverpflichtung verbinden wir die Hoffnung, dass sich unserer Initiative nach und nach auch andere Anbieter anschließen, damit St. Pauli ein Viertel lebendiger Vielfalt und eines respektvollen Miteinanders bleibt.

Herzlich willkommen auf St. Pauli!