Da ist das Ding! Während der Bauphase heiß diskutiert, ist der grüne Bunker nun (seit dem 5. Juli 2024) für die Öffentlichkeit zugänglich. „Geiles Projekt, was gibt’s denn da zu diskutieren?“, hör ich manche über das 100-mio-€-Projekt sagen.
- Manche sagen: „Baut da lieber Wohnungen.“ (Der Umbau ist privat finanziert; die Stadt Hamburg ist weiterhin Eigentürmer des Bunkers)
- Manche sagen: „Wir brauchen nicht noch mehr Hotels; dann kommen ja noch mehr Touristen.“ (Die kommen wegen unserer geilen Stadt, nicht, weil es Hotels gibt.)
- Manche sagen: „Der ist zu hoch, der wirft jetzt nen viel längeren Schatten.“
Nun steht er da – und meine persönliche Meinung: großartiges Projekt! Einen bis vor kurzem „nur“ grauen dunklen Klotz in ein Hingucker-Gebäude mit Fernwirkung zu machen ist ein gewagter, aber gelungener Schritt. Zumal es auf dem ehemaligen Dach (heute eine Zwischenebene) zukünftig auch einen Gedenkort zur Geschichte des Bunkers geben wird.
Noch ist nicht alles geöffnet, doch mein erstes Fazit ist: ein neuer Hingucker und nen Besuch wert, aber ganz sicher kein neues Wahrzeichen!
Der Aufstieg über 353 Stufen zur Dachterrasse windet sich einmal ums Gebäude, was spannende Blicke über die ganze Stadt erlaubt. Aber was gibt’s denn nun dort oben? Mit der Neueröffnung ziehen ein:
- Level 0 – 5: Reverb by Hard Rock (Hotel; nur teilweise und nur für Gäste geöffnet)
- Level 0: Rock Shop (meiner Meinung nach fehlplatziert)
- Level 0: Constant Grind (Café)
- Level 0 – 2: Karo&Paul by Frank Rosin (Restaurant, war noch geschlossen)
- Level 5: La sala (Restaurant)
- Dachterrasse: Green Beanie (Öffnung ungewiss)
- … sowie die Georg-Elser-Halle, die Stadtteil- und Musikhalle über Hamburgs Dächern (27 x 44 m für bis zu 2.200 Gäste)
Zur Geschichte des Bunkers in Kurzform:
- 1942-44 wurde der Bunker von Zwangsarbeitern errichtet.
- Nutzung als Flak- und Schutzbunker für zeitweise bis zu 25.000 Hamburger.
- Nach Kriegsende keine Sprengung, da die Wände bis zu 3,8 m dick sind. Sprengen hätte bedeutet, auch weit entfernte Gebäude zu beschädigen.
- 26. Dezember 1952: die erste Tagesschau wird vom NWDW aus dem Bunker ausgestrahlt.
- Schon bald darauf Beherbergung von Unternehmen aus den Bereichen Kunst und Kultur sowie Musikclubs und Veranstaltungen. Das ehem. Kriegszeugnis sollte sich in ein lebendiges Kreativzentrum wandeln.
- Seit 1990 Medienbunker, statt „nur“ Bunker. Inkl. Werbe- und Promotionagenturen, dem Uebel&Gefährlich, TerraceHill u.w.
- Seit 1994 außerdem Heimat des Ensemble Resonanz.
- … und seit dem 5. Juli 2024 ein neues Highlight in Hamburg.
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