Gegen das Vergessen: Hamburg leuchtet.

Wir sind in Hamburg unterwegs. Mit Gästen oder ohne. Und manchmal machen wir fast unmerklich einen kleinen Bogen. Denn auf Stolpersteine* tritt man nicht. Zugegeben: Manchmal sieht man den Stein zu spät; manche/r geht dann aus Respekt ein paar Schritte zurück, um bei der zweiten Querung den besagten Haken zu schlagen.

Stolpersteine. Diese Mahnung im Alltag. Diese Mahnung gegen das Vergessen. Sie sind Teil unseres Alltags, dürfen aber niemals Alltag werden.

Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. Pogromnacht. Zur Erinnerung und Mahnung wird (auch und besonders) an diesem Tag in Hamburg, in Deutschland, in Europa der Opfer gedacht. Die Stolpersteine werden gereinigt und illuminiert. Eine Aktion, die bereits in zahlreichen anderen Stadtteilen und Städten Nachahmer/Mitmacher findet – und das ist gut so.

Eine Kerze neben jeden Stolperstein. Und vielleicht bei nächster Gelegenheit ein kleiner, fast unmerklicher Bogen um die Stolpersteine. Respekt ist zeitlich nicht begrenzt. HIER geht’s zur Übersichtskarte, wo Stolpersteine verlegt sind.

Jeder Stein erinnert an ein Opfer. Aber bei weitem nicht jedes Opfer hat einen Stein.

Stolpersteine vor der patriotischen Gesellschaft Hamburg

Eine Reinigungsanleitung gibt es HIER.
Foto: www.stolpersteine.eu

Grindel leuchtet“ (eine ehem. Facebook-Initiative) schuf die Idee, in der Nacht vom 9. auf den 10. November (dem Jahrestag der Reichspogromnacht) aus Respekt vor den Opfern und zur ewigen Mahnung die Stolpersteine* des Viertels zu reinigen und zu illuminieren.
 
Lasst (mind.) eine Kerze an jedem Stolperstein brennen. Als Mahnung. Als Zeichen. Gegen das Vergessen. Setzen wir ein Zeichen gegen die Kriege der Welt. Setzen wir ein Zeichen dafür, dass unsere jüdischen Mitbürger, Nachbarn und Freunde angst- und gefahrenfrei in Hamburg und Deutschland leben können. Die stille Mehrheit muss laut werden. Schalom!
 
BITTE: Macht mit und/oder teilt den Aufruf. Lasst Hamburg leuchten! Es ist wichtiger denn je.

Stolpersteine: Ein Projekt, das die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Zigeuner/Sinti und Roma, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus am Leben hält. Stolpersteine werden an Wohn- und/oder Wirkungsstätten von Menschen verlegt, die Opfer des Nationalsozialismus wurden.

(Quelle: http://www.stolpersteine.eu/)