Manchmal ist da diese Sehnsucht nach Hamburg, die sich live nicht erfüllen lässt. Und wer wüsste besser als wir, dass Hamburg live am schönsten ist. Dennoch: Manchmal ist ein „Plan B“ nötig oder zumindest wünschenswert. Daher hier ein paar Tipps; lesens- und hörenswertes aus oder über unsere Stadt.
Übrigens: Natürlich hätten wir auch Links für die Bestellung ergänzen können. Falls eines der Bücher jedoch Ihr Interesse findet: Gehen Sie doch bitte in den Buchhandel ums Eck. Sie werden staunen, was man da erleben und entdecken kann – und wie nett die Mitarbeiter dort sind. Fast alle … 😉
Passende Beschallung gewünscht? Auf Spotify haben wir zwei Playlists angelegt: die „Lotsen-Weihnacht“ sowie „Hamburg auf die Ohren“ (mit Musik aus und über Hamburg). Und Alexa kennt uns auch schon! 😊 Viel Vergnügen beim Hören und Schmökern!
Der Tod des Märchenprinzen & Ich war der Märchenprinz
Es handelt sich mitnichten um einen Krimi, sondern vielmehr um die Selbstdemontage eines vermeintlichen Märchenprinzen. Die (autobiografische) Geschichte der 24-Jährigen Svende Merian, die in Bergstiefel und Baumwollrock den „unmännlichen Mann“ sucht – und vermeintlich findet. Welcher Mann würde heute gern mit einem Anti-AKW-Linken verglichen, der in der Teestube über mögliche Demos nachdenkt. Einer, der inklusive eines Gedichts besagter 24-Jährigen auf deren Kontaktanzeige in einem (noch immer existenten) Hamburger Stadtmagazin antwortet. Für Svende ist er der Märchenprinz. Ihre geschilderten Wege zwischen Altona und Elbe sind heute auch eine wunderbare Zeitreise in eine Welt, in der an Computer und Smartphones nicht zu denken war. Eine Welt, in der Chiffreanzeigen noch probates Mittel für angehende Partnerschaften waren. Die Welt von Svende Merian in Hamburg, in der man sicher manch vertraute Ecke wiederentdeckt. Übrigens: Der Roman wurde erst 2010 erneut herausgegeben, und zwar vom 2015 verstorbenen Hellmuth Karasek. Und falls sie die „Gegendarstellung“ interessiert: Unter dem Pseudonym Arne Piewitz brachte Henning Venske seine/Arnes Sicht der Dinge zu Papier. Der Titel: „Ich war der Märchenprinz“. Der Spiegel urteilte: „Das liest sich, logo, weitaus witziger als der Ur-Märchenprinz; Spott geht vor Herzeleid.“ Allerdings: erst die Gegenüberstellung macht’s…
Der Tod des Märchenprinzen
Rowohlt Taschenbuch
ISBN-10: 3499151499 | ISBN-13: 978-3499151491
Ich war der Märchenprinz
Heyne Verlag
ISBN-10: 345300261X | ISBN-13: 978-3453002616
Hotel Reichshof Hamburg
Die Nachricht traf mich 2014 hart: der Reichshof an der Kirchenallee, gegründet 1910 und einige Jahre das größte Hotel Europas, wird schließen. Doch schnell war klar: Das Haus wird saniert (und wurde 2015 neu eröffnet: als Reichshof Hamburg – Curio by Hilton erstrahlt das „alte Haus“ in neuem Glanz). Die Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne ist aufs Vorzüglichste gelungen und die Geschichte des Reichshofs geht weiter. Und die bisherige Geschichte wird nicht in Vergessenheit geraten, denn pünktlich zur Neueröffnung wurde ein wundervolles Machwerk veröffentlicht, in dem die letzten 105 Jahre Hotelgeschichte verewigt sind. Wussten Sie, dass der Reichshof über eine eigene Quelle verfügt? Und über einen Auto-Silo (der jedoch nicht mehr in Betrieb ist)? Wussten Sie, dass es bis zur Sanierung ein St. Pauli-Zimmer gab, bei dessen Türöffnung „Hells Bells“ ertönte?
Wasmuth-Verlag
ISBN-10: 3803033764 | ISBN-13: 978-3803033765
Der Tote im Fleet
Die Romane von Boris Meyn verknüpfen Kriminalfälle mit der Geschichte unserer Stadt. Das Erstlingswerk mit Commissario Bishop war „Der Tote im Fleet“. Ein Unbekannter wird tot aus einem der Hamburger Fleete geborgen – fünf Jahre nach dem verheerenden großen Brand von 1842, der (so wird sich noch herausstellen) mit diesem Fall zu tun hat. So finden sich auch viele Namen bekannter und einflussreicher Hamburger Kaufleute und Bauherren wieder, so z.B. Alexis de Chateauneuf, Gottfried Semper und Martin Johann Jenisch. Für nicht-Hamburg-Kenner sicher eine Herausforderung, zwischen all den Namen und Orten nicht den Faden zu verlieren. Wer Hamburg jedoch kennt, der wird die damalige Geschichte unserer Stadt spüren und wiederentdecken. Boris Meyn (geboren 1961) studierte u.a. Kunst- und Bauhistorie und hat inzwischen mehrere Romane veröffentlicht. Romane, bei denen man mitunter lächelnd und ein wenig ehrfürchtig hinaustritt auf die Straßen des heutigen Hamburg.
Rowohlt Verlag
ISBN-10: 349922707X
ISBN-13: 978-3499227073
Tatort Hamburg
Hamburg ist eine der schönsten Städte Deutschlands. Diesen Ruf hat Hamburg erstaunlicherweise nicht nur durch die Schönwetterzeiten erlangt, sondern durchaus auch durch das von Stefan Gwildis besungene „Wunderschöne Grau“ – und das darf auch im übertragenen Sinne so verstanden werden. Das Verbrechen in all seiner grausamen, bisweilen aber auch raffinierten Ausprägung ist in Hamburg ebenso allgegenwärtig, wie die schönen Seiten im angenehmen, fast sorglos scheinenden Leben. Die Reemtsma-Entführung, eine Autobombe der Mafia, der Schlächter der Kiezkneipe „Zum goldenen Handschuh“, Mord im Gerichtssaal, u. v. m. Geschrieben von Redakteuren des Hamburger Abendblatts sind inzwischen drei Ausgaben von „Tatort Hamburg“ erschienen.
FUNKE Medien Hamburg
ISBN-10: 3958560407 | ISBN-13: 978-3958560406
Die Liste der empfehlenswerten, spannenden, schönen Bücher aus und über Hamburg könnte nahezu beliebig fortgeführt werden. Aber in schon angesprochenem Buchhandel wird man Ihnen sicher noch das eine oder andere empfehlen. Es lohnt sich! Und WIR zeigen Ihnen gern das Hamburg zu den Geschichten.
Hinterlasse einen Kommentar